Biafra, Jello & The Guantanamo School - The Audacity Of Hype CD

Jello ist mit einem neuen Album zurück, und klingt mehr nach Dead Kennedys, als alles was er in der Zwischenzeit sonst so gemacht hat. Kein Wunder, ein paar Songs sind sogar aus den End-80ern ... Aber von vorne, Jello hat fast 20 Jahre gebraucht, um sich wieder eine richtige Combo "zusammenzubauen", was er anscheinend mit Ralph Spight (Gitarre, Victims Family/Triclops), Billy Gould (Bass, Faith No More), Kimo Ball (Gitarre) und Jon Weiss (Drums) geschafft hat. Gleich der Opener "terror of tinytown" reisst mich in den Bann, vor allen Dingen durch die geilen Gitarren-Riffs, danach geht´s mit "clean as a thistle" (inkl. "drunk too fuck" Riff) und "new feudalism" (war auch schon auf dem No WTO Combo Livealbum) oberpunkig weiter. Erst mit "panic land" und dem folgenden "electronic plantation" wird das Tempo wieder runtergenommen, um mit "three strikes" inkl. Surf-Gitarre wieder Gas zu geben. Mit "strenght thru shopping", "pets eat their master" und "i won´t give up" (inkl. Slide-Gitarre) folgen zum Ausklang drei mid-tempo Nummern. "Audacity of hype" ist eine kraftvolle, harte Punkscheibe mit einem gewissen Anteil Surf und Psychedelic-Rock geworden, die nicht zuletzt durch die hochkarätige Besetzung auch musikalisch einiges zu bieten hat. Dazu kommen Jellos beeindruckende, politischen Texte, die von enormen Wissen geprägt sind und natürlich sein markanter Gesang, der nichts an Wut und Überzeugungskraft eingebüsst hat. Hut ab und beiden Daumen hoch! Wichtig: laut Hören, die Scheibe ist etwas komisch abgemischt und entfaltet erst bei einer gewissen Lautstärke (am besten Loudness gleich mit an) ihre Wirkung, ehrlich! CD als Digi-Pak
(Alt.Tentacles/ 2009)